Bannmeile?

(20.12.2013)

Bannmeile um Schulen die Lösung?
Pläne gegen wildes Parken

Osnabrück. Das Problem ist bekannt, lässt sich aber offenbar nur schwer beheben: Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Grundschule, brechen beim Halten und Parken eine Verkehrsregel nach der anderen und gefährden Kinder, die zu Fuß unterwegs sind.

Auf Anregung des Beirats für Kinderinteressen hat sich jetzt eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich nachhaltig mit der Lösung der Problematik befassen will.

„Es muss uncool werden, von den Eltern zur Schule gebracht zu werden“, erklärte Uli Sommer (SPD), Vorsitzender des Osnabrücker Jugendhilfeausschusses. Der beste Weg, das Bewusstsein der Eltern zu erreichen, führe über die Kinder. Daher plädiere er dafür, regelmäßige Kampagnen durchzuführen, um „nach und nach ein Umdenken bei den betroffenen Eltern“ zu bewirken.

Eine Teilnehmerin der Arbeitsgruppe, an der sich Eltern, Lehrer, Schulleiter sowie Vertreter des Stadtrates und des Stadtelternrates beteiligen, berichtete von einer Art „Bannmeile“, die im Rahmen der Aktion „Zu Fuß zur Schule“ rund um die Elisabethschule gezogen worden sei. „Eine Zeit lang hat das funktioniert, und die Eltern haben ihre Kinder tatsächlich außerhalb der 500-Meter-Zone an sicheren Parkplätzen abgesetzt, auf dass sie den Rest zu Fuß gehen“, sagte die Elternvertreterin. Sie wies aber auch darauf hin, dass die Aktion regelmäßig aufgefrischt werden müsse, weil sich die unerwünschten Verhaltensweisen schon bald wieder eingeschlichen hätten.

Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe sprachen sich dafür aus, zunächst Ideenwettbewerbe an Schulen durchzuführen, weil die Kinder dann in die Thematik eingebunden würden. Darüber hinaus wurde angeregt, Warnbanner zu entwerfen, die in den betroffenen Bereichen angebracht werden könnten. Um Aktionen realisieren zu können, wird man auf die Suche nach Sponsoren und Kooperationspartnern wie Deutsche Verkehrswacht und ADAC gehen. Berufsbildende Schulen und Universität sollen eingebunden werden, Medien sollen die geplanten Aktionen begleiten und dazu beitragen, das Bewusstsein der Eltern in Bezug auf ihr rücksichtsloses Verhalten zu ändern.

Im nächsten Jahr will man mit stadtweiten Aktionstagen beginnen, und zwar zu Beginn der „dunklen Jahreszeit“ – das heißt, mit der Umstellung auf die Winterzeit nach den Herbstferien.


Ausgabe vom 20.12.13