Schreiben ohne Druck

(21.09.13)

Schreiben ohne Druck und mit viel Fantasie
Buch-Projekt der Grundschule Hagenberg in Bad Iburg



Jeder Schüler hielt sein Autorenheft wie einen Schatz fest in den Händen. Die Projekttage rund ums Schreiben waren für alle ein großer Erfolg. Foto: Susanne Pohlmann

sp BAD IBURG. Schreiben gehört nicht für alle Schüler zum Lieblingsfach, aber beim Projekt der Grundschule Hagenberg sind alle mit Begeisterung dabei. Schließlich wollen die jungen Iburger gemeinsam ein eigenes Buch mit ihren Geschichten präsentieren. In Zusammenarbeit mit dem Geest-Verlag aus Vechta startete die Schule das ehrgeizige Schreibprojekt.

Alles begann mit mehr oder weniger prominenten Bad Iburgern wie dem Bürgermeister, Vertretern der Polizei und Feuerwehr und vielen mehr, denen allen eins gemeinsam war: Sie konnten viel erzählen aus ihrer eigenen Kindheit. Die Grundschüler fragten ganz intensiv nach und hörten konzentriert zu. Denn wie es früher zuging in den Schulen oder sogar im Internat, oder ob der Polizist selbst mal Streiche gespielt hat – das alles sogen die Kinder auf wie ein Schwamm.

Schließlich nutzten sie auch das Gehörte, um am nächsten Tag an den verschiedenen Schreibstationen selber Geschichten zu erzählen. Dabei gab es nur eine Pflichtaufgabe, nämlich ein Gedicht über sich selbst zu entwerfen, ansonsten konnte jeder freiwillig über das schreiben, über das er oder sie wollte. Dabei war es den Kindern selbst überlassen, ob sie viel oder wenig schrieben, ob die Geschichte wahr oder erfunden war.

Alle machten konzentriert und ernsthaft mit. Und das ganz ohne Druck. Denn schließlich gab es keine Noten und die Erwachsenen, egal ob Lehrer oder Eltern, durften auch nur mit Erlaubnis der Kinder selbst in das jeweilige Autorenheft hinein schauen. Am dritten Tag durfte dann jeder, der wollte, seine Geschichten den anderen vorlesen. Dominik aus der vierten Klasse las seinen Mitschülern vor, wie er eines Tages aufwachte, in den Spiegel schaute und sich in einen Affen verwandelt hatte.

Damit begann die Diskussion, denn jeder wollte erzählen, was er oder sie dazu geschrieben hatte. Für die Kleinen, die noch nicht richtig schreiben können, standen 68 Sechst- bis Zehntklässler von den anderen Iburger Schulen zur Verfügung, die sich die Geschichten diktieren ließen. Begleitet wurde das Projekt nicht nur von den Lehrern, sondern auch von Verlagsleiter Alfred Bängen, der solche Projekte seit rund 15 Jahren in Schulen betreut. Am Ende sammelte er alle Autorenhefte ein. Aus denen werden nun einige Geschichten und Gedichte herausgesucht. Am 14. November wird im Gymnasium Bad Iburg das fertige Buch in einer großen Feierstunde um 17 Uhr von den Kinder selbst präsentiert. Und schon während der Projekttage merkte man, wie stolz die Kinder auf ihre eigenen Werke sind und wie viel Spaß es ihnen gemacht hat, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen.


Ausgabe vom 21.09.13