Demokratie: Bad Iburger Schule unter den Top 15

(20.09.02)

Demokratie: Bad Iburger Schule unter den Top 15
Samstag zur Ehrung mit Wolfgang Thierse in Berlin

Bad Iburg (hil) Die Bad Iburger Schule am Hagenberg zählt zu den bundesweit 15 Grundschulen, die sich am meisten um die Demokratie verdient gemacht haben. Das ist jedenfalls das Ergebnis eines Wettbewerbs des deutschen Grundschulverbandes. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse wird die Bad Iburger und andere Preisträger aus ganz Deutschland am morgigen Samstag in Berlin für ihre herausragenden Leistungen mit dem "Förderpreis 2002" auszeichnen.

Die Freude über die gute Nachricht war bei Schulleiterin Steffi Baalmann natürlich riesengroß. Zusammen mit der Beraterin der Schülervertretung, Beate Lucas-Nülle, wird sie den Preis stellvertretend für die Lehrerkollegen und Schüler entgegennehmen. "Wir sehen das als eine Bestätigung unserer Arbeit. In unserer Schule sind wir stets um ein möglichst demokratisches Miteinander bemüht", betont die Schulleiterin.
über die Verwendung der 500 Euro Preisgeld sollen denn auch nicht die Lehrer, sondern die Erst- bis Viertklässler selbst entscheiden. "Die haben sich schon sehr intensiv damit beschäftigt und gute Ideen vorgebracht." Die Kinder möchten zum Beispiel gern neue Pausenspiele und Spielgeräte für den Schulhof haben. "Das finde ich sehr vernünftig", lobt Steffi Baalmann. Sie werde sich nun dafür einsetzen, dass so viele Wünsche wie möglich wahr gemacht werden. "Das ist eben Basisdemokratie", sagt sie.
Der Demokratiegedanke stehe im Unterricht und im Schulleben der Schule am Hagenberg stets vorn. So seien die Schülervertretungen ab Klasse drei in alle wichtigen Entscheidungen mit eingebunden. Unter anderem hätten die SV-Vertreter - genau wie die Erwachsenen - bei Konferenzen Rede- und Stimmrecht. Zudem habe man gerade ein Unterrichtsprojekt "Kinder in aller Welt" abgeschlossen, in dem auf die unterschiedlichen Lebensbedingungen Gleichaltriger aufmerksam gemacht wurde. Und nicht zuletzt würden alle Schüler von Klasse 1 bis 4 in sozialem Lernen zur Streitschlichtung geschult. Die Schulleiterin: "Das alles trägt zu einer demokratischen Erziehung in der Schule bei."
In Berlin freut sich Steffi Baalmann am Samstag und Sonntag insbesondere auf die zahlreichen Workshops, die zum Thema "Demokratie lernen" angeboten werden. Denn eines ist für sie ganz wichtig. "Auch als Lehrer muss man stets dazulernen." Ganz besonders sollte man dabei auch den Schülern zuhören, betont die Schulleiterin: "Es wäre viel gewonnen, wenn wir die Kinder noch mehr ernst nehmen würden."



Ausgabe vom 20.09.02