Grundschüler im Toten Winkel

(28.09.19)

Grundschüler im Toten Winkel
Verkehrsgefahren anschaulich gemacht

Da staunten die Grundschüler/innen nicht wenig, als am Freitag, den 20. September, ein riesiger LKW auf dem Schulhof der Grundschule am Hagenberg „einparkte“. Mit dem Ungetüm sollte den 3.- und 4.-Klässlern die Gefahrenquelle „Toter Winkel“ vor Augen geführt werden.
Immer wieder ereignen sich schreckliche Unfälle, weil Fuß-gänger oder Radfahrer sich während des Abbiegens eines LKW in dessen „Toten Winkel“ befinden, also vom Fahrer nicht gesehen werden können. „Es ist für alle Verkehrsteilnehmer wichtig, insbesondere aber für Kinder, diese Gefahr einmal sicht- und erlebbar zu machen“, so Christian Harwerth, LKW-Fahrer und Inhaber der Spedition Josef Harwerth GmbH. Er stellte den Muldenkipper-LKW bereit, der sonst hauptsächlich Metalle im Auftrag der Georgsmarienhütte transportiert.
Die Aktion zur Verkehrssicherheit für Kinder war durch eine Initiative des Fördervereins der Grundschule am Hagenberg zustande gekommen, der dafür an den Osnabrücker „Tisch“ vom Serviceclub „Round Table“ herantrat. „Wir sind ein spenden- und sponsoringfinanzierter Club junger Männer zwischen 18 und 40 Jahren, die sich ehrenamtlich vornehmlich für Projekte im Bereich der Kinderhilfe engagieren“, erläu terte Clubmitglied Holger Dieckhoff. Der Serviceclub zählt bundesweit etwa 3.500 Mitglieder an über 220 örtlichen Clubs, den sogenannten Tischen. Gemeinsam mit Clubmitglied Felix Treppschuh und Christian Harwerth führte Holger Dieckhoff diesen Anschauungsunterricht für die jeweils zwei 3. und 4. Klassen der Grundschule durch. Auf die Frage von Holger Dieckhoff, wer von den Kindern zeigen könne, wo sich überall rund um den LKW ein sogenannter toter Winkel befindet, zeigte doch eine ganze Reihe von Kindern, wie gut sie mit diesem Thema schon vertraut sind und stellten sich eng an die Seiten, direkt vor und hinter dem LKW auf. Nacheinander durften jeweils zwei Kinder im Fahrerhaus Platz nehmen und nachsehen, ob von dort etwas von ihren Mitschüler/innen zu sehen war. Sie alle staunten dann doch, dass sie in zuvor mit Flatterband festgelegten Bereichen, trotz gemeinsamen Winkens, nicht gesehen werden konnten. Speziell für LKW-Fahrer ist dies eine schwierige Situation. „Es gibt inzwischen zwar auch Assistenzsysteme, die dem Fahrer anzeigen, wenn sich eine Person im toten Winkel aufhält“, erläuterte Christian Harwerth, „aber die sind nicht zu 100 Prozent zuverlässig, und es sind längst nicht alle LKW damit ausgestattet.
Ein bedeutsames Thema im Bereich Verkehrssicherheit, für das die Schüler/innen der Grundschule am Hagenberg nun bestens sensibilisiert sind. Der „Round Table“ Osnabrück (www. RT134.de) ist jedenfalls – beginnend mit der 3. Klasse – offen für Anfragen weiterer Schulen bzw. Fördervereine. (wl)

Hier steht die Klasse 4a im „Toten Winkel“. Während die Lehrer sich dezent im Hintergrund halten, erläutert Holger Dieckhoff die Situation und die Gefahren.

In der Regel sind LKW-Fahrer wohl etwas größer als hier – aber helfen tut das nichts.



Ausgabe vom 28.09.19