Bad Iburger wollen Laga-Spirit mit „Kunst to go“ weitertragen
Schülerkunst im Waldkurpark: Die Raupe Nimmersatt schlängelt sich neben den Besuchern durchs Grün. Foto: Petra Pieper
Bad Iburg Posaunenklänge schwebten vom Baumwipfelpfad über den Waldkurpark, als am Samstag bei einem Rundgang von Schülern, Lehrern, Eltern, Laga-Ehrenamtlichen und dem Laga-Maskottchen Rosalotta die Resultate des „Kunst to go“-Projekts offiziell vorgestellt wurden. Im Eingangsbereich eine Holzstele mit Eigentümlichkeiten Bad Iburgs, „verrückte“ Holzblüten im Baum hoch über dem Reusen-Spielplatz, eine bunt bemalte Raupe Nimmersatt, die sich durch den Wald schlängelt, schützende Waldgeister und eine dendrologische Klanginstallation – diese fünf Kunstwerke von Bad Iburger Schülern sind das Ergebnis der Initiative „Kunst to go“, die von den Ehrenamtlichen der Landesgartenschau angeregt und finanziert wurde.
„Wir wollen den ,Spirit‘ der LaGa weitertragen“, erklärte deren Sprecher Jürgen Sander. Rund 100 Ehrenamtliche hatten im vergangenen Jahr als Gästeführer auf der Landesgartenschau dazu beigetragen, das Image des Kurortes zu polieren und das „Wir-Gefühl“ in Bad Iburg zu stärken. Mit einem Getränkestand auf dem kleinen Weihnachtsmarkt wurde diese gute Erfahrung fortgesetzt und schließlich der Erlös von 6000 Euro in das jetzt vorgestellte Kunstprojekt investiert.
Ratsfrau Annemarie Hein lobte die Initiative: „So viele Kinder haben sich aktiv beteiligt und dabei festgestellt, dass es eine befriedigende Aufgabe ist, sich für die Gemeinschaft zu engagieren“. Und Laga-Geschäftsführerin Ursula Stecker hob hervor, dass der Zusammenhalt der Bad Iburger und ihrer Nachbarn vor, während und nach der Landesgartenschau ein Wohlfühlklima geschaffen habe, das es zu erhalten gelte: „Nur gemeinsam sind wir stark“, sagte sie unter dem Beifall der zahlreichen Anwesenden.
Bis zum Frühjahr konnten sich die Schulen mit Ideen um die Teilnahme bewerben; für die Umsetzung erhielten sie je nach Aufwand finanzielle Unterstützung: die drei Grundschulen je 500 Euro, das Gymnasium 2000 Euro und die Realschule 2500 Euro. Mit dem Geld realisierten 16 Realschüler des Technik-Profilkurses mehrere Klanginstallationen. Teilweise auch in Zusammenarbeit mit Firmen, die als Kooperationspartner zur Berufsorientierung mit der Schule in Kontakt stehen, wurden Holz- und Stahl bearbeitet. Nun laden vier Klangschalen und ein Dendrofon aus Eichenholz auf der Waldlichtung „Einklang“ die Besucher ein, selbst Klänge zu produzieren.
Mit dem Werkstoff Holz arbeiteten auch die anderen Schulen. 16 Schüler eines Kunstkurses des GBI stellten eine Holzskulptur her, die charakteristische Facetten Bad Iburgs wie Schloss, Charlottensee und Baumwipfelpfad andeutet. „Es war eine Teamarbeit“, berichtete Lehrerin Anja Eilers, „je zwei Schüler haben zusammen ein Modul bearbeitet, anschließend wurden alle Teile zusammengesetzt.“ Mit „nie dagewesenen“ Fantasieblüten aus Holz verweist die Grundschule Glane auf die „Schöpfungsvielfalt“, die Ostenfelder sehen ihre einen Baumstamm bevölkernden „Waldgeister“ als Schutzpatrone des Waldes. Für die Grundschule am Hagenberg erklärte Lehrerin Ulla Böker-Kruse ganz charmant: „Unsere 160 Schüler haben alle beim Bemalen der Raupe Nimmersatt mitgemacht, aber wir haben uns nicht viel dabei gedacht: Es hat einfach Spaß gemacht!“
Ausgabe vom 26.08.19