Briefe aus Indien

(10.03.18)

Briefe aus Bad Iburg schon unterwegs nach Indien

Mit hohem Besuch aus dem fernen Indien begann ganz offiziell die Schulfreundschaft zwischen der Grundschule Hagenberg und dem Schul- und Ausbildungsprojekt Gandhi Ashram Balwadi im indischen Bhopal, welches von der Priestergemeinschaft Pilar Fathers geleitet wird. Dort erhalten rund 3000 Kinder, die aufgrund von Armut oder weil sie Waisen sind und somit in der indischen Gesellschaft keine Chance hätten, ein gutes Leben zu führen, die Möglichkeit die Schule zu besuchen und danach einen Beruf zu erlernen. Speziell für die Mädchen eine einmalige Chance, denn noch immer werden sie in ihrer Heimat ausgebeutet und unterdrückt. Neben der Bildungschance bieten die Priester mit ihrem Team auch regelmäßiges Essen und eine medizinische Versorgung an. Der Gründer dieses Projekts, der 78jährige Pater Franklin Rodrigues, der auch recht gut Deutsch spricht und in diesem Jahr sein 50. Priesterjubiläum feiern darf, war nun zu Gast in Bad Iburg, um die Schulpartnerschaft mit der Grundschule Hagenberg persönlich zu besiegeln. An seiner Seite seit rund zehn Jahren, der Vorsitzende der Indienhilfe Deutschland e.V. mit Sitz in Wallenhorst, Jürgen Fluhr, sowie zwei seiner Priesterkollegen aus Indien, Pater Lino Fernandes und Pater Valerio Gracias. Seit dem Treffen mit Pater Franklin auf dem Katholikentag 2008 engagiert sich Jürgen Fluhr mit der Indienhilfe für das Projekt. Er überzeugt sich persönlich jedes Jahr mit einer Reise nach Bhopal von den Fortschritten, die durch die Spenden aus Deutschland gemacht werden. Die Bad Iburger Grundschule unter der Leitung von Sophie Seestern-Pauly und mit Projektbetreuerin Sabrina Müller ist die neunte Schule in Deutschland, die mit der indischen Schule eine Partnerschaft eingeht. Und diese Partnerschaft soll nicht nur eine reine Hilfsaktion sein, sie soll auch gelebt werden. Schon zum Start hatten die Iburger Grundschüler Briefe geschrieben, in denen sie sich und ihr Leben vorstellen. Diese nahm Pater Franklin mit nach Indien, wo die indischen Schüler sie überreicht bekommen und dann zurückschreiben werden. Schon im April, so Pater Franklin, wird es Antwortbriefe geben. So lernen sich die Kinder mit ihren ganz unterschiedlichen Kulturen gegenseitig kennen und können eine Freundschaft schließen, die keine Grenzen kennt. Die Iburger Schüler hatten bereits durch verschiedene Aktionen einen kleinen Spendenscheck selbst vorbereitet, den sie Pater Franklin persönlich überreichten.

Pater Franklin bedankte sich mit dem „Schnuller-Song“, der so lustig war, dass die Hagenberg-Schüler gleich fröhlich mitsangen. Der perfekte Start für die neue Freundschaft über Grenzen und Kulturen hinweg.


Ausgabe vom 10.03.18